Faszien & Rückenschmerzen: Warum Verklebungen Ihre Beweglichkeit einschränken

Faszientraining kann Rückenschmerzen lindern – wenn es gezielt und korrekt angewendet wird. Erfahren Sie, was hinter verklebten Faszien steckt und wie Sie Ihre Wirbelsäule mit den richtigen Übungen wieder mobilisieren.

Was Faszien mit Rückenschmerzen zu tun haben

Faszien sind bindegewebige Strukturen, die Muskeln, Organe und Gelenke umhüllen und stützen. Sie sorgen für Stabilität, Gleitfähigkeit und Spannungsverteilung im Körper. Doch durch Bewegungsmangel, Fehlhaltungen oder Stress können Faszien verkleben oder verhärten – insbesondere im Bereich des Rückens.

Die Folge:

  • eingeschränkte Beweglichkeit,
  • Muskelverspannungen,
  • ziehende Schmerzen entlang der Wirbelsäule,
  • oft diffuse Rückenschmerzen ohne klaren Auslöser.

In unserer Praxis in Neuenkruge bei Oldenburg erleben wir regelmäßig, dass Patientinnen und Patienten mit chronischen Rückenschmerzen auf Faszientraining deutlich positiv reagieren – vorausgesetzt, es wird gezielt eingesetzt.

Was Faszien mit Rückenschmerzen zu tun haben

Regelmäßiges Faszientraining kann helfen, Verklebungen zu lösen, die Beweglichkeit zu steigern und Schmerzen zu lindern. Folgende Übungen haben sich besonders bewährt:

  • Rollen entlang der Wirbelsäule (Faszienrolle): langsam und kontrolliert auf der Faszienrolle nach oben und unten bewegen.
  • Katzenbuckel und Pferderücken: fördert die Mobilität der Brust- und Lendenwirbelsäule.
  • Seitneigung mit Stretching: dehnt die Faszienketten entlang der Körperseiten.
  • Fasziendehnung in der Hüfte und Oberschenkelrückseite: wirkt indirekt auf die Rückenfaszien.
  • „Flossing“ mit Miniband: zur punktuellen Lösung von Spannungen.

Tipp: Achten Sie auf eine ruhige Atmung und langsame Ausführung, um das Gewebe nicht zu überreizen.

Welche Hilfsmittel wirklich sinnvoll sind

Faszienrollen, Massagebälle, Gummibänder – der Markt ist groß. Doch nicht jedes Tool bringt den gewünschten Effekt.

Empfehlenswerte Hilfsmittel:

  • Faszienrolle (mittel bis weich): ideal für den Rücken.
  • Doppelball („Duoball“): perfekt für die Muskulatur entlang der Wirbelsäule.
  • Massageball: für punktuelle Triggerpunkte (z. B. Schulterblätter, Lendenbereich).
  • Minibänder oder Stretchgurte: zur gezielten Mobilisation und Dehnung.

Weniger ist oft mehr – wählen Sie 1 bis 2 passende Hilfsmittel und nutzen Sie diese regelmäßig und bewusst.

Fazit

Verklebte Faszien sind ein häufiger, aber oft übersehener Auslöser für Rückenschmerzen. Mit gezieltem Faszientraining verbessern Sie Ihre Beweglichkeit, lösen Verspannungen und können Schmerzen langfristig reduzieren. In unserer Praxis bei Oldenburg beraten wir Sie gerne zu geeigneten Übungen und Trainingsplänen – individuell auf Ihre Beschwerden abgestimmt.

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

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